Sibylle Weber
Rudelsdorf 19
96476 Bad Rodach
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E-Mail:

weber-sibylle@web.de

 

 Geschichtliches aus Rudelsdorf


Rudelsdorf ist zwar sehr klein, hat aber eine lange Geschichte. 
Studienrat Friedrich Jobst hat sie zusammengetragen und einer Schrift des Rückert Kreises veröffentlicht. Hier sind einige Auszüge daraus:  
    

ca. 600 n. Christus
fielen Slawen im Coburger Land ein. Viele Ortsnamen im Coburger Land sind slawischen Ursprungs (Elsa, Meeder, Creidlitz u.a.)  

ca. 700
Besiedlung durch Franken (-hausen, -dorf, -feld, -berg…). Slawen Franken und Thüringer leben friedlich nebeneinander   

ca. 800
die Coburger Rodacher Mulde gehört zum „Trufaligau“, einem der 16 Untergaue des Grabfeldgaues. 19 Gaue bilden das Frankenreich Karls des Großen
Erbauung der Burg Straufhain durch „Haubold von Wildberg“   

1180
Übernahme der Burg Straufhain durch das Geschlecht der Henneberger 

1128
Nennung eines „Rudolf von Greif“, den möglichen Gründer von „Rudolfesdorf“

1317
Erstmalige Nennung von „Rudolfesdorf“ durch Graf Berthold von Henneberg: Bis auf 2 Güter ist alles Lehensbesitz. Graf Berthold erbte die Burg Strauf und einen Teil der Pflege Coburg 

1340
Vermutlich Erbauung des Rudelsdorfer Schlosses, Herman von Scriber als erster urkundlicher Besitzer genannt.  

1362
Errichtung eines Burgfriedens   

1466
Rudelsdorfer Zehent kommt an die Kirche von Roßfeld: Der Pfarrer zu Rodach sollte dafür  drei mal pro Woche für den Junker Marschall von Rudelsdorf eine Messe lesen. Zum Rittergut Rudelsdorf gehörten auch Kirchstühle in der Kirche von Roßfeld 

1493
Geschlecht von Selbitz in Rudelsdorf 

1516
im Erbbuch des Amtes Coburg sind 7 zehntbare Güter verzeichnet und unterstehen damit dem Zehntgericht der Landesregierung.

1543
Roßfeld und Rudelsdorf haben Streit mit Rodach: Sie wollen eine eigene Badstube, statt wie bisher zum Baden nach Rodach gehen zu müssen.  

1598
Einstellung eines neuen Schulmeisters durch die Gemeinden Roßfeld und Rudelsdorf. Die Schule ist in Roßfeld.  

1618 – 1648 Dreißigjähriger Krieg:
Der Krieg brachte Pest, Hungersnöte und gewaltsame Rekrutierungen in den Raum Rodach. Die Bevölkerung musste auch Einquartierungen und Plünderungen hinnehmen. Von 16 Häusern stehen nach dem Krieg noch 5, Das Vieh ist bis auf drei Rinder geplündert. 1636 leben noch 33 Seelen  

1678
Einquartierung kroatischer Gruppen in Roßfeld. Wie immer  hatten die Rudelsdorfer ein sechstel der Last zu tragen.  

1693-1739 
Bau des Rudelsdorfer Schlosses mit Wassergraben und Zugbrücke  

1699
Einstellung eines Gänsehirten 

1704 
Nachtwachen im Dorf wegen Plündereien und Raub  

1711  
Salpeterabbau in Rudelsdorf   

1721  
16 männliche Einwohner 

1756  
Konzession zum Verkauf des auf dem Rittergut gebrauten Bier und gebrannten Schnaps

1771  
Teuerung und Hungersnot  

1783  
81 Einwohner in 18 Häusern  

1795  
Gemeinde stellt 2 Wildwächter ein

1800 
6 Privatbacköfen und ein Gemeindebackofen. 
Dieser wird in ein Brauhaus umgebaut    

1801  
21 Haushalte und  98 Einwohner: Ein Büttner, ein Wagner, ein Weber, ein Schneider, 2 Branntweinbrenner, aber  keine Feuerspritze.

Es werden große Schäden durch Wildfraß beklagt. Die Jagd untersteht dem Herzog von Hildburghausen, Wildwachen nutzen wenig, da sie nicht einmal Schreckschüsse abgeben dürfen!   

1809  
Zerschlagung des Rittergutes und Aufteilung unter den Bauern   

1842
81 Einwohner, Bau eines neuen Backhauses  

1847 
Rudelsdorfer „Nachbarn“ haben Braurecht gegen Entgelt  
Schäfereigenossenschaft in Rudelsdorf  

1852 
Abbruch des Schlosses  

1854
Rudelsdorf darf im Teich der Rossfelder Waldung Schafe baden (geg.Entgelt)  

1855  
67 Einwohner in 19 Häusern (4 unbewohnt)  

1863 
Recht eine Gastwirtschaft zu betreiben  

1868
Erwerb des Waldes durch die Gemeindeberechtigten für 3750 Gulden vom herzoglichen Landratsamt
Rudelsdorfer Waldkorporation hat 65,04 ha und besteht aus 5 Lagen zu 13,0068 ha, bzw. 15 Gemeinderechten zu 4,3356 ha 

1869  
Rudelsdorf hat jeweils den 6-ten Anteil am Kirch- und Schulverband mit Roßfeld, sowie den 6 ten Teil der Gemeindeschmiede in Roßfeld, Holzdeputate bestehen für Pfarrer und Lehrer. 
67 Einwohner in 18 Häusern   

1874  
Beschaffung einer Saugschlauchspritze 

1879  
Ablösung des Deputatholzes für Lehrer und Pfarrer für 4250 bzw. 6750 Mark  

1900-1903  
Ausstattung der Feuerwehr: Spritzenhaus, Feuerwehrröcke Spritzenschläuche und Signalhupen werden mit Hilfe von Zuschüssen beschafft    

Kartoffelernte in Rudelsdorf am "Sand"

1914
3 gefangene Franzosen zur Arbeit in Rudelsdorf, 9 Rudelsdorfer im Kriegsdienst  gefallen 

1920
Maul und Klauenseuche in drei Höfen  

1922/23
Inflation: Weiden am Seeberg wurden für 3 000 000 Mark verstrichen, 1 Ei kostet 200 Mark, 50 kg Getreide 60 000 Mark   

1928
Feuer in Rudelsdorf: Häuser Nr. 1 und 19 brennen am Osterfeiertag ab.
Gründung einer Zuchtgenossenschaft zur Beschaffung und Haltung eines Zuchtstiers  

1929 
Gründung einer Genossenschaft zur Eberhaltung 
Die Haltung des Dorfbullen und Dorfebers wir ausgeschrieben.  Ständiger Wechsel von Eber- und Bullenhalter  

1941  
Absturz eines deutschen Flugzeuges am „roten Berg“  

1945  
30 Amerikaner ziehen in Rudelsdorf ein und blieben einige Tage 
3 Rudelsdorfer sind im 2 Weltkrieg gefallen   

1946  
Gemeinderatswahl: Gewählt wurden 1 Bürgermeister und 4 Gemeinderäte, der Landkreis Coburg hat damals128 selbstständige Gemeinden! Die kleinste hat 28 Einwohner.

1950  
Rudelsdorf hat 75 Einwohner (davon 25 Flüchtlinge) in 15 Haushalten,
die Flur umfasst 106 ha.    

Luftbild Rudelsdorf um 1960 

1951  
Waldvernichtung durch Trockenheit und Borkenkäferbefall. Der gesamte Nadelwald musste abgeholzt werden  

1964
Brand in Rudelsdorf: 2 Scheunen bei Gaudlitz und König abgebrannt  

1966
Gemeinderatswahl: 1 Bürgermeister und 6 Gemeinderäte
Bürgermeisterkanal in Rudelsdorf

6.6.1968
Gemeinderatsbeschluss zur Eingliederung von Rudelsdorf nach Rodach zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Voraussetzung:  
Direkte Straßenverbindung nach Rodach, Bauträger Stadt Rodach.  

1.1.1970  
Eingliederung von Rudelsdorf nach Rodach als erster Ortsteil 
Bürgermeister Edwin Welsch wird nicht stimmberechtigter Ortssprecher

1974
Abriss des alten Brauhauses, Neubau eines Feuerwehrgerätehauses    

1978
Abschluss der kommunalen Gebietsreform.
Der Landkreis Coburg hat 17 Gemeinden, Rudelsdorf: 69 Einwohne
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1986  
Ephoriegottesdienst (Himmelfahrt) in Rudelsdorf mit Festbetrieb  

1989:  
Grenzöffnung nach Seidingsstadt: 1.+2. Weihnachtsfeiertag 1989

1997:  
Anlage eines Sportplatzes  

2001 
Entfernung Strom- und Telefonleitungen von den Dächern, Teilerneuerung der Dorflaternen  


2003  

Rudelsdorf hat 18 Häuser mit 51 Einwohnern , 5 Landwirte (4 Nebenerwerb), 11 Ferienwohnungen mit ca. 25 Betten,
Beginn der Startphase zur Dorferneuerung

2004:  
Neubau der Abwasserkanalisation mit Anschluss nach Rodach
Präsentation der Dorferneuerungsergebnisse  

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